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Modul 06: Stärken und Talente von benachteiligten Auszubildenden fördern

Übersicht über Lernziele und Lernergebnisse

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Validierung von Modul 6

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Textlektion

Lektion 6.3: Präsentation

Diese Lektion beschreibt verschiedene Methoden zur individuellen Förderung von Auszubildenden. Wichtige Themen sind das Erkennen unterschiedlicher Lernstile, das Anbieten maßgeschneiderter Schulungen und die Förderung von Mentorenbeziehungen. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Zusammenarbeit und Feedback anhand praktischer Beispiele erläutert, die zeigen, wie diese Methoden Auszubildenden helfen, Herausforderungen zu meistern.

Schritte  Was zu tun?  Beispiel 

Schritt 1: Passen Sie das Training an individuelle Lernstile an 

 

Jede/r Auszubildende hat einen individuellen Lernstil, sei es visuell, auditiv, kinästhetisch (praktisch) oder eine Kombination aus beiden. Das Erkennen dieser Unterschiede ist der erste Schritt zu einer effektiven, individuellen Förderung. Die Anpassung der Schulungsmethoden an individuelle Lernpräferenzen kann das Verständnis und das Engagement eines Auszubildenden erheblich verbessern. 

 

Lernpräferenzen ermitteln: 

Fragen Sie den Auszubildenden frühzeitig, wie er am besten lernt (z. B. durch Zuschauen, Zuhören oder Tun). Sie können einen einfachen Fragebogen oder ein informelles Gespräch nutzen, um seinen bevorzugten Lernstil zu ermitteln. 

Schulungsmaterialien anpassen: 

Für visuell Lernende verwenden Sie Diagramme, Schaubilder und visuelle Demonstrationen. Für auditive Lerner konzentrieren Sie sich auf verbale Erklärungen und Diskussionen. Für kinästhetische Lerner integrieren Sie praktische Aktivitäten und Übungen. 

Ein/e Auszubildende/r, der/die praktisches Lernen bevorzugt, hat möglicherweise Schwierigkeiten mit der vorlesungsbasierten Ausbildung. Ein/e Mentor/in könnte ihn in praktische Aufgaben einbinden, bei denen er/sie das Gelernte anwenden kann, z. B. beim Zusammenbau von Teilen oder beim Testen von Maschinen unter Aufsicht. 

 

Schritt 2: Mentoring und Coaching anbieten 

Mentoring und Coaching bieten Auszubildenden die persönliche Unterstützung, die sie benötigen, um ihre Ausbildung zu meistern und Herausforderungen zu meistern. Ein/e gute Mentor_in kann Auszubildenden helfen Ziele zu setzen, Karriereberatung anbieten und sie bei Schwierigkeiten ermutigen. 

 

Führen Sie regelmäßige Check-Ins ein: 

Vereinbaren Sie regelmäßige Einzelgespräche mit dem Auszubildenden, um seine Fortschritte, Herausforderungen und Ziele zu besprechen. Achten Sie darauf, dass diese Gespräche auf seine individuellen Bedürfnisse ausgerichtet sind. 

Gemeinsam klare Ziele setzen: 

Helfen Sie Auszubildenden, erreichbare kurzfristige und langfristige Ziele zu setzen. Unterteilen Sie diese Ziele in kleinere, umsetzbare Schritte. 

Ermutigen Sie: 

Seien Sie eine Quelle der Unterstützung und Ermutigung, insbesondere wenn der Auszubildende auf Schwierigkeiten oder Rückschläge stößt. 

Ein/e Auszubildende/r, der/die kein Vertrauen in seine(ihre technischen Fähigkeiten hat, kann von wöchentlichen Check-ins profitieren. Dabei gibt der/die Mentor_in positive Unterstützung und hilft Fortschritte im Laufe der Zeit zu verfolgen. Der/die Mentor_in könnte zum Beispiel sagen: „Letzte Woche warst du dir bei dieser Aufgabe noch unsicher, aber sieh dir an, welche Fortschritte du seitdem gemacht hast.“ 

 

Schritt 3: Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung fördern 

 

Das Lernen von Gleichgesinnten ist ein wertvoller Teil der Ausbildung. Die Förderung der Zusammenarbeit und die Förderung eines Peer-Support-Systems können Auszubildenden helfen, neue Fähigkeiten zu erlernen, Wissen auszutauschen und ein Gemeinschaftsgefühl am Arbeitsplatz aufzubauen. 

 

Teamarbeit erleichtern: 

Vergeben Sie Gruppenaufgaben oder Projekte, bei denen die Auszubildenden zusammenarbeiten müssen. So können sie voneinander lernen und zwischenmenschliche Fähigkeiten entwickeln. 

Schaffen Sie Möglichkeiten zur Peer-Mentorschaft: 

Bringen Sie erfahrenere Auszubildende mit solchen zusammen, die noch neu sind oder zusätzliche Unterstützung benötigen. Diese gegenseitige Betreuung kann beiden Seiten helfen, sich weiterzuentwickeln, da der Mentor sein Wissen vertieft und der Mentee von praktischen Ratschlägen profitiert. 

Fördern Sie eine unterstützende Kultur: 

Ermutigen Sie die Auszubildenden, in Gruppen Fragen zu stellen und Ideen frei auszutauschen, und fördern Sie so eine Kultur der Zusammenarbeit statt des Wettbewerbs. 

In einer Werkstatt könnte ein Auszubildender, der mit einer bestimmten Aufgabe zu kämpfen hat, einem erfahreneren Kollegen zugeteilt werden, der ihn durch die Aufgabe führt. Der erfahrene Auszubildende könnte sagen: „So gehe ich an diesen Prozess heran“ und ihn Schritt für Schritt durch den Prozess führen. Das stärkt sowohl das Selbstvertrauen als auch die Teamfähigkeit. 

Schritt 4: Geben Sie konstruktives Feedback 

 

Feedback ist für das Wachstum unerlässlich, muss aber unterstützend und konstruktiv erfolgen. Feedback sollte sich auf bestimmte Verhaltensweisen oder Fähigkeiten konzentrieren und sowohl Lob als auch Verbesserungspotenziale aufzeigen. 

 

Seien Sie konkret und fokussiert: 

Konzentrieren Sie sich beim Feedback auf konkrete Aktionen oder Aufgaben. Anstatt zu sagen: „Du musst dich verbessern“, sagen Sie: „Mir ist aufgefallen, dass du mit Aufgabe X Schwierigkeiten hattest. Lass uns das noch einmal gemeinsam durchgehen.“ 

Balance zwischen Lob und Kritik: 

Heben Sie die Stärken des Auszubildenden hervor und weisen Sie gleichzeitig auf Verbesserungspotenziale hin. Konstruktive Kritik sollte als Chance zur Weiterentwicklung gesehen werden. 

Geben Sie umsetzbare Schritte an: 

Identifizieren Sie nicht nur Probleme, sondern bieten Sie Lösungen an. Schlagen Sie dem/der Auszubildenden konkrete Maßnahmen vor, mit denen er seine Leistung verbessern kann. 

Geben Sie Feedback zeitnah: 

Geben Sie möglichst zeitnah nach der Aufgabe oder Veranstaltung Feedback. So stellen Sie sicher, dass sich der/die Lernende an den Kontext erinnert und das Gelernte sofort anwenden kann. 

Nachdem der/die Mentor_in beobachtet hat, wie ein Lehrling wiederholt Fehler an der Maschine macht, könnte er sagen: „Ich sehe, du hast mit diesem Teil des Prozesses Probleme. Du hast die Maschine gut eingerichtet, aber ich denke, mit etwas mehr Übung bei der Feineinstellung wirst du dich verbessern. Lass es uns jetzt gemeinsam üben.“